Preisvergleich Blaswandler, Aerophone AE-10 und Travel Sax

Die Preise von elektronischen Blasinstrumenten können variieren, wie dies auch bei einem "normalen" (analogen) Blasinstrument wie einem Saxofon oder einer Trompete der Fall ist. Abhängig vom Hersteller und vom Funktionsumfang kostet ein neuer Blaswandler wenige Hundert bis mehrere Tausend Euro. Die Preise der mir bekannten Blaswandler auf dem Markt habe ich im Folgenden zusammengesucht. Orientiert habe ich mich an Durchschnittspreisen bei den (wenigen) Onlineshops, die elektronische Blasinstrumente im Sortiment führen.


Hinweis: Dieser Beitrag ist markiert zur Überarbeitung, da die neueren Blaswandler (das Profimodell Aerophone Pro von Roland, das Yamaha YDS-150 oder das Akai EWI Solo hier noch nicht berücksichtigt sind).


Platzhirsche im Preismittelfeld: Aerophone AE-10, EWI5000 und Sylphyo

Die wohl bekanntesten Blaswandler liegen preislich im Mittelfeld: Roland Aerophone AE-10, Akai EWI5000 und Aodyo Sylphyo kosten zwischen 600 und 800 Euro. Der Preis für das EWI5000 liegt im unteren Bereich dieser Preisspanne, allerdings ist es von allen drei Instrumenten auch schon am längsten auf dem Markt.

Beim Sylphyo muss man bereits über 700 Euro hinblättern und das Roland Aerophone AE-10 nähert sich preislich der 800-Euro-Marke oder liegt sogar leicht darüber.

EWI USB, Aerophone mini, Vindor ES1 und WARBL am günstigsten 

Das schon etwas ältere EWI USB von Akai, das als elektronisches Saxofon angepriesene Vindor ES1 und das Thin-Whistle-ähnliche WARBL sind die günstigsten Blaswandler auf dem Markt. Alle kosten zwischen 200 und 300 Euro, haben im Vergleich zu den mittelpreisigen Blaswandlern aber auch einen kleineren Funktionsumfang. Dies gilt auch für das Roland Aerophone mini, das im Durchschnitt bei 339 Euro zu liegen kommt.

Aerophone GO und Travel Sax liegen dazwischen

Das Einsteigermodell von Roland, das Aerophone GO, und das Travel Sax, ein MIDI-Saxofon zum Üben, liegen mit 400 bis 500 Euro zwischen den günstigsten Modellen und den Top-Blaswandlern. Wer ein Blaswandler eines bekannten Herstellers sucht, aber nicht gleich das Topmodell kaufen will, muss beim Aerophone GO von Roland mit rund 450 Euro nur etwas mehr als die Hälfte der Kosten ausgeben (verglichen mit dem Aerophone AE-10).

Das Travel Sax kostet rund 500 Euro, wird aber nicht in erster Linie als Blaswandler angepriesen, sondern als portables Übungsinstrument für Saxofonspieler.

Die teuersten Blaswandler: Synthophone und Faraday Z1

Die zwei teuersten Blaswandler im Vergleich sind das Synthophone und das Faraday Z1. Bei beiden Instrumenten ist zu bedenken, dass sie nicht von grossen Instrumentenherstellern produziert werden, aber dennoch einen breiten Funktionsumfang bieten, was unzweifelhaft mit hohem Aufwand und Entwicklungskosten verbunden ist. In Kombination mit den wahrscheinlich deutlich kleineren Stückzahlen erstaunt mich der Preis des Faraday Z1 mit knapp 1600 Euro deshalb nicht. Die 3500 Euro für das Synthophone sind ebenfalls nicht erstaunlich, baut es doch auf einem "richtigen" analogen Saxofon auf.

Übersichtsgrafik: Preise elektronischer Blasinstrumente

In der folgenden Grafik habe ich die Preise diverser Blaswandler zusammengetragen. Es handelt sich um Durchschnittspreise. In einzelnen Onlineshops sind die elektronischen Blasinstrumente möglicherweise etwas teurer oder bei Sonderangeboten etwas günstiger. Insgesamt schwanken die Preise nach meiner Erfahrung aber nicht extrem. Mit wenigen Ausnahmen sind die Preise identisch oder weichen häufig nur um 5 bis 10 Euro voneinander ab.

Kosten Blaswandler

Farbe beeinflusst Preis von Aerophone, Sylphyo und EWI5000

Einige Hersteller von elektronischen Blasinstrumenten bieten ihre Blaswandler in unterschiedlichen Farben an, darunter das Roland Aerophone, das Akai EWI5000 und das Aodyo Sylphyo. Die Farbvariante hat auch einen Einfluss auf den Preis. Die neueste auf dem Markt erhältliche Farbe ist in der Regel etwas teurer.

Wie du in der Grafik oben sehen kannst, kostet die (neuere) Version des EWI5000 in Weiss mehr als das schwarze EWI5000, obwohl der Funktionsumfang identisch ist. Dasselbe ist beim Sylphyo zu beobachten. Die limitierten Editionen Sylphyo Brass und Sylphyo Bordeaux oder Sylphyo Red (nicht in der Grafik) kosten/kosteten mehr als die Standardvariante in Schwarz. Beim Aerophone ist es umgekehrt. Roland brachte das Aerophone AE-10 in Perlweiss auf den Markt und schob später die graphitfarbene Variante AE-10G nach, die aktuell zu einem höheren Preis angeboten wird.

Blaswandler-Bundles für Aerophone und Co.

Beim Preisvergleich oben habe ich mich darauf beschränkt, die Standardmodelle bzw. Standardpakete der verschiedenen elektronischen Blasinstrumente zu vergleichen. Einige Hersteller bzw. Verkäufer bieten Bundles an. Gefunden habe ich zum Beispiel folgende Varianten

  • Aerophone AE-10G mit PA-Anlage (Verstärker), Kabel und Kopfhörer für 1110 Euro.
  • Aerophone Wireless-Bundel mit Alesis Link für 778 Euro (in Weiss) oder 824 Euro (in schwarz/graphit).
  • Aerophone mini inkl. Kopfhörer für 309 Euro.
  • Sylphyo mit Wireless-Receiver und Bag für 1045 Euro.
  • Sylphyo mit Wireless-Receiver für 960 Euro.

Sparen beim gebrauchten "MIDI-Saxofon"

Wer sparen will, kann sich auch nach einem gebrauchten elektronischen Blasinstrument umschauen. Dabei ist nicht nur ebay ein Marktplatz, auf welchem man eventuell ein gebrauchtes EWI4000S oder Aerophone AE-10 ergattern kann. Einige Onlinemusikhäuser haben manchmal zurückgeschickte Instrumente im Angebot, meist als B-Ware bezeichnet, die vollkommen in Ordnung sind, aber schon einen Vorbesitzer hatten oder als Ausstellungsstücke gedient haben. Solche Angebote sind häufig 5 bis 10 Prozent günstiger als das Neuinstrument.

Versand- und Zollkosten

Wenn du dein elektronisches Blasinstrument bei einem Onlinehändler bestellst, ist dies wahrscheinlich nicht mit Versandkosten verbunden, weil die Preise der Instrumente wohl höher sind als der Mindestbestellwert für einen kostenfreien Versand. Einige Blaswandler können aber nur beim Hersteller direkt gekauft werden, zum Beispiel das Synthophone. Entsprechend wird dort wohl ein Posten für Versandkosten hinzukommen. Nicht zu vergessen sind zudem Zollgebühren, die anfallen können.

Tiefe Betriebskosten bei Blaswandlern

Elektronische Blasinstrumente haben keine "Verschleissteile". Es müssen beispielsweise keine Rohrblätter regelmässig ausgetauscht werden wie bei der Klarinette oder beim Saxofon. Auch die Stromkosten für das Aufladen der integrierten Batterien (z. B. beim EWI5000) oder die Kosten für Ersatzbatterien (z. B. beim Aerophone AE-10) kannst du vernachlässigen. Die Betriebskosten für ein elektronisches Blasinstrument sind also tief. 

Zubehör beeinflusst Kosten

Du solltest aber daran denken, dass du neben dem Blaswandler weiteres Zubehör benötigst oder kaufen willst: 

  • Beim EW5000 ist zum Beispiel kein Case/Koffer dabei, weshalb du dir vielleicht einen besorgen willst. 
  • Beim Aerophone AE-10 gibt es ein zweites Mundstück mit einem härterem Rohrblatt, das du separat erwerben musst.

Weitere Zusatzgeräte für Blaswandler

Zusatzgeräte für deinen Blaswandler, die alle ihren Preis haben, sind auch nicht zu vermeiden:

  • Ich habe mir einen kleinen separaten Lautsprecher gekauft, denn über die integrierten Lautsprecher beim Aerophone AE-10 oder beim Aerophone GO (AE-05) kommen die Sounds nicht richtig zur Geltung. Und bei allen anderen Blaswandlern, ob EWI5000, Travel Sax oder Sylphyo, brauchst du zu zwingend externe Boxen, denn diese haben keine eingebauten Lautsprecher.
  • Natürlich kannst du auf Boxen verzichten, wenn du ausschliesslich über Kopfhörer spielst; aber dann gönnst du dir vielleicht gute Kopfhörer, um zu hören, was du mit deinem Blaswandler zustande bringst.
  • Und wenn du auch auf Kopfhörer verzichtest, dann benötigt zumindest dein PC oder Laptop Lautsprecher, damit du deine Spielkünste hören kannst.

Preis kein Indiz für Qualität elektronischer Blasinstrumente

Meiner Meinung nach ist der Preis der Blaswandler alleine kein Indiz für ihre Qualität. Man kann zwar sagen, dass die günstigen Modelle technisch weniger komplex sind und musikalisch weniger Flexibilität zulassen, wer aber einen Einstieg in die Welt der Blaswandler sucht, kann damit sicherlich erste Erfahrungen sammeln.

Auf der anderen Seite kostet das Synthophone dreimal so viel wie ein Aerophone AE-10 hat aber einen kleineren Funktionsumfang (z. B. keine integrierte Soundbibliothek).

Der Preis der elektronischen Blasinstrumente gibt auch nicht zwingend einen Hinweis darauf, ob du viel oder wenig Zusatzmaterial dazu kaufen musst:

  • Das mittelpreisige Aerophone AE-10 ist dank der erwähnten eingebauten Lautsprecher und der integrierten Soundbibliothek schon ziemlich eigenständig.
  • Beim günstigeren EWI USB fehlen Lautsprecher und eigene Soundbank, weshalb du zwingend Software oder ein externes Soundmodul für die Tonproduktion und Kopfhörer, Boxen oder PC-Lautsprecher benötigst, um die Töne zu hören. Dies gilt allerdings auch für das teuerste Instrument, das Synthophone.

Die Preise für die elektronischen Blasinstrumente sind aber ein Indiz dafür, aus welcher "Werkstatt" es stammt. Bei den Blaswandlern von Akai Professional oder Roland bleibt der Preis in einem vertretbaren Rahmen, weil dahinter grosse und erfahrene Musikinstrumentenhersteller stehen. Hinter dem Faraday Z1 versteckt sich hingegen keine Instrumentenfabrik, sondern ein kleines Forschungs- und Entwicklungsunternehmen, das sich auf systemisches Soft- und Hardwaredesign konzentriert. Kein Wunder also, dass das Faraday Z1 doppelt so viel kostet wie ein EWI5000 oder ein Aerophone AE-10.

Fazit: Günstige Blaswandler mit Zusatzkosten

Blaswandler sind mit wenigen Ausnahmen günstige Instrumente, wenn man sie mit analogen Instrumenten wie einem Saxofon oder einer Klarinette vergleicht. Für den Preis der Topmodelle von Roland (Aerophone AE-10) und Akai Professional (EWI5000) bekommst du höchstens eine Anfängerklarinette oder ein Studentensaxofon.

Am Preis alleine solltest du dich aber nicht orientieren, ausser es spielt für dich keine Rolle, ob dein Blaswandler von einem einzelnen Instrumentenbauer im stillen Kämmerlein oder von einem bekannten Hersteller wie Roland oder Akai professional produziert wird; dies hat sicher einen Einfluss auf Support und Garantiekonditionen bei Problemen, Defekten oder Unzufriedenheit.

Auch Zusatzgeräte für die Blaswandler können ins Geld gehen. Für einige der elektronischen Blasinstrumente gibt es auch Bundles, die günstiger sind, als wenn du alle Bundle-Geräte einzeln kaufst. Falls du teuere Boxen, Kopfhörer, Soundmodule, Wireless-Midi etc. separat kaufst, sind deinen Ausgaben gegen oben keine Grenzen gesetzt. Diese Preisstruktur bietet aber auch einen idealen Einstieg. Du kannst für 500 bis 1000 Euro mit einem Blaswandler in die Welt der elektronischen Blasinstrumente eintauchen, ohne gleich ein komplettes Profi-Equipment kaufen zu müssen. Wenn es dir gefällt, kannst du weitere Geräte später ergänzen.

 

Über mich

Hallo, ich bin Christoph. In meiner Freizeit spiele ich Klarinette und Saxophon. Vor einigen Jahren habe ich Blaswandler entdeckt. Inzwischen besitze ich unter anderem ein Roland Aerophone AE-30/Pro, ein Yamaha YDS-150, ein Akai EWI Solo und ein Travel Sax. Auf diesem Blog sammle ich Informationen zu Blaswandlern und teile meine Erfahrungen als Hobbymusikant mit diesen elektronischen Blasinstrumenten.

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