Christoph (EWIplayer) | Forumsadministrator
Stolzer Besitzer von: Roland Aerophone AE-30 (PRO), Robkoo R1, Akai EWI Solo, Akai EWI 5000, Roland Aerophone AE-10, Yamaha YDS-150, Vindor ES, Travel Sax I + II, Artinoise re.corder, Mooer Wi100
ClariMate
Als ich von Christoph auf das ClariMate aufmerksam gemacht wurde, war ich dermassen interessiert, dass ich mir gleich ein Gerät erwarb und es mir durch einen Bekannten aus den USA zusenden liess.
Als erstes wollte ich die ClariMate App im App Store downloaden, die ich jedoch nicht finden konnte. Laut Support habe Apple die Software noch nicht veröffentlicht, weshalb sie mir per Download-Link zur Verfügung gestellt wurde.
Das ClarMate macht einen soliden, gut verarbeiteten Eindruck.
Nachdem ich alles nach Bedienungsanleitung eingerichtet hatte, probierte ich erst den Standalone-Modus aus. Nach wenigen Sekunden erzeugte das ClariMate ein nicht sehr störendes, surrendes Geräusch, das offenbar für die Abtastung nötig ist. Das Audiosignal auf dem Kopfhörer klang nach einer sehr synthetischen Klarinette. Ein Sound, der zum Üben einigermassen erträglich sein könnte. Leider wurden, vor allem schnellere Griffwechsel nicht richtig oder gar nicht erkannt, was z.T. ein starkes Ruckeln verursachte.
Danach startete ich die ClariMate App, schloss das Gerät mit einem USB-Kabel an meinem Computer an und startete es im USB-Modus. Laut Bedienungsanleitung soll man danach sein Klarinetten-Modell aus der Liste auswählen. Bei der Klarinetten-Modell-Auswahl steht jedoch nur eine Buffet Crampon E 11 zur Verfügung, die bei uns kaum jemand spielt. Auch der USB-Modus erkennt schnellere Griffwechsel nicht korrekt …
In der App wird jeder gegriffene Ton unmittelbar in einem Notensystem und einer grafisch dargestellten Klarinette angezeigt, meistens, wenigstens.
Pro Ton können zwei Griffe gespeichert werden. Grundsätzlich eine gute Idee, doch nützt das nicht sehr viel, wenn man z.B. regelmässig für das „dis1/es1“ oder „ais2/b2“ bis zu vier verschiedene Griffe verwendet.
Der Tonumfang reicht vom „kleinen e“ bis zum „viergestrichenen C“.
Laut Bedienungsanleitung müsste die Position des speziellen ClariMate-Kunstoffblatts (mit einem Magneten auf der Innenseite) kalibriert werden. Das ist jedoch nicht möglich, weil der Prozess nicht geschlossen werden kann. Doch zu meinem Erstaunen ist trotzdem ein Lippen-Vibrato möglich.
Anscheinend ist die App dafür vorbereitet, verschiedene Sounds wiedergeben zu können, doch im Moment ist nur der eine „Klarinetten“-Klang möglich.
Die Lautstärke kann mit dem Luftstrom sehr realistisch gesteuert werden. Zusätzlich kann der Luftwiderstand mit drei verschieden grossen Einsätzen am Schlauchende reguliert werden. Die untere und obere Blasdruck-Schwelle kann von der MIDI-Stufe 0 erhöht, bzw. 127 erniedrigt werden.
Die Verbindung über Bluetooth funktioniert nicht, weil die App beim Verbindungsversuch abstürzt. Bei der Verwendung des Bluetooth-Modus müssen die Ortungsdienste aktiviert werden. Dabei wird ausdrücklich erwähnt, dass der Standort NICHT von der ClariMate-App verwendet wird …
Das letzte Firmware- und App-Update wurde am 6. Februar 2023 veröffentlicht. Es besteht also noch ein kleiner Hoffnungsschimmer …
Obwohl es möglich sein soll, funktioniert die Verwendung mit einer DAW nicht!
Fazit:
+ Mit einer realen, der eigenen Klarinette verwendbar
+ Gutes Konzept
+ Gute Verarbeitung
- Befindet sich weit entfernt von einer Beta-Version
Ich musste sehr viel Energie aufwenden, um mich über das ClariMate zu äussern. Aus meiner Sicht ist es bisher höchstens ein viel zu teures, schlecht funktionierendes Spielzeug.
Wer trotz Edgars eher ernüchternden Erfahrungen eine ClariMate erwerben möchte, kann das inzwischen auch über die europäischen Händler. Kaufen kann man das Teil unter anderem bei Thomann*. Ich habe mich im Moment noch gegen einen Kauf entschieden, bin aber gespannt auf weitere Erfahrungsberichte, die ihr gerne hier im Forum ergänzen könnt.
Christoph
Christoph (EWIplayer) | Forumsadministrator
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Ich hatte kurz vor, das Teil auszuprobieren, bin aber vom Preis abgehalten worden. Wollte es am Tarogato zur Minderung der Lautstärke hernehmen. Nachdem es aber bei dem ganzen High-Tech-Voodoo fraglich ist, ob es mir taugt, lass ich tunlichst die Fingerchen davon ...
Danke den tapferen Testern. Mein Dank ist mit Euch. :-)